Die Klosterkirche

Klosterkirche

Die Roggenburger Klosterkirche, die heutige Pfarrkirche, ist eine der bedeutendsten Bauten des Rokoko in Schwaben. 1752 bis 1758 wurde sie erbaut, begonnen von Simpert Kramer aus Edelstetten, dem Meister der Klosterkirche von Ottobeuren, der jedoch schon 1753 mit 77 Jahren starb, worauf sein Sohn Martin Kramer den Bau vollendete.

Den Dachstuhl setzte Johann Brutscher aus Illertissen. Der hohe Kirchbau hat keine Fassade. Entsprechend den Gewohnheiten des Prämonstratenserordens ist die Kirche in das Klostergebäude eingeführt und wird von der Seite her betreten. Das einschiffige Langhaus kreuzt ein schmaleres, wenig tiefes Querschiff, wodurch sich ein zentralisierender Eindruck in dem großen Raume ergibt.

Westlich der Kreuzarme erheben sich über Turmkapellen die beiden stattlichen Türme. Mächtige Pilaster tragen ein durchlaufendes Gebälk, die Decke aus Korbbogen und schwach gewölbten Flachkuppeln. Zwei Reihen von Fenstern geben der Kirche Licht, in der die heitere Dekoration des Rokoko vorherrscht.

Die Stuckaturen stammen wohl von Wessobrunner Meistern. Die Fresken malte Franz Martin Kuen aus Weißenhorn, doch wurde sein Hauptwerk durch Einsturz der Decke 1845 zerstört, und erst 1900 ließ der bayrische Staat durch Prof. Kolmsberger aus München die jetzigen Fresken anbringen. Kuen malte auch die Altarblätter des Hochaltars und der sechs Seitenaltäre.

Chorgestühl

Die stattlichen Figuren am Hochaltar schnitzte Anton Sturm. Bedeutend ist der großartige Orgelbau, der der Kirche einen ausgezeichneten Westabschluss verleiht. Die kunstvollen schmiedeeisernen Gitter der Turmkapellen stammen von dem Klosterbruder Gerlach Weingand aus Augsburg, das empfindungsvolle Vesperbild in der südlichen Turmkapelle von den Türkheimer Meister Johann Leiter.

Aus der älteren Kirche wurden in den Bau des Rokoko übernommen:
das (ergänzte) Chorgestühl sowie die bedeutenden Figuren des Kreuzaltars und die Figuren der zwei Altäre in den Kreuzarmen, sämtlich 1628 geschnitzt von Christoph Rodt aus Neuburg/Kamel. Das Renaissancegrabmal des Abtes Georg Mahler aus Ulm schuf um 1502 der Augsburger Bildhauer Hans Beierlein.

Die gesamte Ausstattung schließt sich zu vollendeter Harmonie zusammen.

Führungen können über das Katholische Pfarramt vereinbart werden.

 

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