Franz Martin Kuen (1719 - 1771) Zeichner und Freskant
Schwäbische Frömmigkeit in venezianischem Glanz
18. Juli bis 1. Dezember 2019
Zu den größten Bilderlebnissen, die das 18. Jahrhundert den Gläubigen zu bieten hatte, gehören die prachtvollen Deckenbilder, mit denen landauf landab Kirchen, Klöster und Kapellen in Süddeutschland ausgeschmückt wurden. Einer der bedeutendsten Vertreter dieser Kunst in Bayerisch-Schwaben war Franz Martin Kuen, dessen Geburtstag sich 2019 zum 300. Mal jährt. Geschult in Augsburg, Rom und vor allem Venedig malte er visionär und farbenfroh packende Geschichten von Heiligen und Märtyrern und offenbarte in monumentalen Schaubildern das wunderbare Wirken des Göttlichen in der Welt. Diesen Künstler würdigen seine Heimatstadt Weißenhorn, das Kloster Roggenburg, die Gemeinde Roggenburg, der Landkreis Neu-Ulm sowie der Heimat- und Museumsverein Weißenhorn mit einem umfassenden Jubiläumsprogramm.
Fast zwanzig Jahre bereicherte der Weißenhorner Maler Franz Martin Kuen das Prämonstratenser-Kloster Roggenburg mit Fresken und Gemälden. Das Kloster wurde damit zum wichtigsten Tätigkeitsort in der Malerkarriere des viel gefragte Künstlers. Kein Ort ist daher besser geeignet, um anlässlich seines 300. Geburtstags auf das künstlerische Schaffen Kuens zurückzublicken. Die Ausstellung entführt den Besucher in die faszinierende Arbeitswelt meines barocken Kirchenmalers, der fast drei Jahrzehnte lang Kirchen und Klöster mit monumentalen Bildvisionen ausgestattet hat.
Der Fokus richtet sich dabei auf Kuens zeichnerische Arbeiten und seine Ölskizzen. Nahezu alle bekannten Werke aus öffentlichen und privaten Sammlungen werden versammelt sein. Sie bieten die einmalige Gelegenheit, Kuens künstlerische Schulung, sein Studium der damals führenden venezianischen Malerei (G.B. Tiepolo) sowie seine Entwurfsarbeit als Kirchenmaler kennenzulernen. Daneben gibt eine Auswahl von Gemälden Einblick in Kuens Tätigkeit als Altar- und Porträtmaler.
Unter anderem werden Teile der sonst nicht zugänglichen Roggenburger Äbtegalerie zu sehen sein. Zusätzlich informiert die Schau über Merkmale, Techniken und Restaurierungsfragen zur barocken Deckenmalerei. Mit einigen exemplarischen Arbeiten wird schließlich der Kreis seiner Schüler – Johann Baptist Enderle und Konrad Huber – vorgestellt.
Eröffnung: Mittwoch, 17. Juli 2019, 19.30 Uhr Haus für Kunst und Kultur
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Samstag, 14 bis 17 Uhr Sonn- und Feiertag, 10.30 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr
Führungen zur Ausstellung: Für Gruppen nach Vereinbarung: Bildungszentrum für Familie, Umwelt und Kultur, Tel. (0 73 00) 96 11 -580
Eintrittspreise: Erwachsene 4 Euro Kinder unter 12 Jahr frei Schüler und Studenten 2 Euro
(ab 12 Jahren)
Gruppen ab 16 Personen 3 Euro
Aufpreis für Führungen 25 Euro
zzgl. 3 Euro pro Person
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